FBW - Der Hochlenker - Die "Giraffe" von Zürich
Einleitung
Entgegen diesem ersten Entwurf der Gebr. Tüscher & Co. wurden der Prototyp und die Serien-Fahrzeuge auf eine Gesamtlänge von etwas mehr als 12m und eine Breite von 2.5m gebaut. Die Breite ergab sich aufgrund der technischen Notwendigkeit aufgrund der tiefergelegten Portalachse Typ 71, obwohl die VBZ lieber die Breite auf 2,4m beschränkt hätten.
FBW und Tüscher wollten sich vor der Planung des Hochlenkers rechtlich absichern und klärten via die Carosserie Frech&Hoch Sissach beim in Deutschland ansässigen Aufbauer Gebr. Ludewig in Essen, ob deren Patente für die Anderthalb-Decker Busse verletzt würden.
Kundenzeitschrift AeroPost der Gebrüder Ludewig von 1959
Schnittzeichnung durch einen Anderthalbdecker, wie ihn FBW später auch ähnlich für den Automobilverkehr Frutigen Adelboden in Zusammenarbeit mit Vetter (Fellbach) D viermal gebaut hat:
Umfangreich auch die Korrespondenz mit der Carosserie Gebr. Tüscher & Co.
Auch die Korrespondenz mit dem Auftraggeber, den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich ist weitgehend erhalten:
Interessant auch die Vorabklärungen mit dem Strassenverkehrsamt des Kantons Zürich. Eine vorläufige Betriebserlaubnis wurde lediglich für gewisse Linien in der Stadt Zürich erteilt unter Auflistung einiger Unterführungen, die nicht befahren werden durften.
In den letzten Hochlenker der Serie von 11 Fahrzeugen sollte ein Drehmomentwandler statt der Flüssigkeitskupplung und eine Luftfederung eingebaut werden.
Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass im Falle einer negativen Bewertung wieder der Ursprungszustand hergestellt werden könnte.
Korrespondenz mit dem Anbieter der Hochdruck-Druckluft-Anlage (Nova-Starter)
Aufgrund der hohen Gewichte mussten auch Achsteile und Räder in einer speziell starken Ausführung hergestellt werden:
Es gab Abklärungen mit diversen Lieferanten:
Caltex und Esso:
Shell:
Westinghouse
Klingelnberg Verzahnungen
Im Ordner über die Hochlenker sind auch einige handschriftliche Notizen erhalten:
Prototyp 4428:
Serie 4580-4590:
Nach der erfolgreichen Erprobung des Prototyps Ch. 4428 int. Nr. 219 entschloss sich die VBZ zur Beschaffung von 11 weiteren Hochlenkern für die Linien nach Schwamendingen, Hirzenbach und Flughafen.
Es wurde je ein Pflichtenheft für das Chassis von FBW
und den Aufbau durch die Gebrüder Tüscher erstellt:
Zum Vertrag wurde auch eine Spezifikation festgehalten.
Insbesondere die höhere Belastung der Vorderachse führte zu einigen Anpassungen:
Im Ordner zum Hochlenker befinden sich einige Zeichnungen mit speziellen Anpassungen:
Ein sehr interessanter Bericht aus dem Tages-Anzeiger vom 15.12.1959:
und ein Artikel, der nicht mehr zugeordnet werden kann:
Im Jahre 2015 entschied sich die VBZ, sich von ihrer Oldtimer-Sammlung zu trennen. Der Hochlenker Prototyp 239 wurde dem FBW Museum in Wetzikon übergeben.
Dadurch kann er auch wieder der interessierten Öffentlichkeit gezeigt werden und sporadisch nimmt er an Ausfahrten teil.
Webmaster
Diese Story über FBW Hochlenker und die gesamte Website wurde von Sven H. Tiemann umgesetzt und gestaltet. Sven Tiemann ist Informatik-Projektleiter im Bereich Öffentliche Verwaltungen.