Fahrzeug: | FBW, F2 |
Baujahr: | 1933 (Ablieferung 29.6.1933) |
Chassis–No: | 837 |
Motor: | Continental 16C 6-Zylinder Benzin |
Hubraum: | 4‘078 cm3 |
Getriebe: | Prometheus |
Hinterachse: | FBW |
Schnellgang: | – |
Gesamtgewicht: | 5‘720 kg |
Nutzlast: | 2‘500 kg |
Radstand: | 4m |
Geschwindigkeit: | ca. 65 km/h |
PS: | 45-50 |
Aufbau: | ev. FBW |
Kabine: | FBW |
Erster Besitzer: | Gesundheitsdirektion der Stadt Zürich (Nr. 3) |
Heutiger Besitzer: | FBW–Club, Männedorf |
Fahrzeugeinsatz:
Ehemaliger Desinfektions-Lastwagen der Sanität
Stadt Zürich
Geschichtliches:
1893 Anlässlich der Stadtvereinigung, wurde am 1. Januar 1893 das „Sanitätskorps der Stadt Zürich“ gegründet.
Die Dienstobliegenheiten dieser Sanitätsbediensteten bestanden aus Krankentransporten, Erste Hilfe bei Unglücksfällen, Desinfektionen, Lebensmittelkontrollen, Leichentransporten
Die ansteckenden Krankheiten, wie Pocken, Scharlach, Diphterie und Keuchhusten machten dem Korps viel zu schaffen. Ferner bestand grosse Choleragefahr, da im August 1892 in Deutschland eine Choleraepidemie wütete. Es wurden deshalb alle Vorsichtsmassregeln getroffen; so wurden z.B. zwei pneumatische Jauchepumpen und vier Choleradesinfektionswagen mit voller Ausrüstung angeschafft (Pferdekutschen).
Die im Jahre 1894 auftretende Pockenepidemie brachte vermehrte Anforderungen an die Desinfektion; in diesem Jahre wurden allein 670 Zimmer desinfiziert. Die Dampfdesinfektion durchliefen 28‘500 Stück Wäsche, Kleider, Matratzen etc. Damals wurden alleine fünf Personen mit Wohnungsdesinfektion, Gasthäusern, Arrestzellen etc. beschäftigt.
Die Desinfektionsanstalt befand sich an der Fabrikstrasse auf dem EWZ Areal.
1920 wurden 2 neue Lastwagen der Marke „Arbenz“ für die Desinfektion in Betrieb genommen.
In diesen Jahren wurde auch ein ausgedehnter Desinfektionsdienst gegen Tierseuchen notwendig.
1934 erlebte Zürich eine zweite Eingemeindung. Zur Stadtgemeinde gehören seit diesem Zeitpunkt die Gemeinden: Albisrieden, Altstetten, Affoltern, Oerlikon, Höngg, Seebach, Schwammendingen und Witikon.
Durch das nun grössere Einzugsgebietes wurde ein zusätzlicher LKW für die Desinfektionsarbeiten notwendig.
1933 Aus dem Geschäftsbericht des Stadtrates zum Erwerb des FBW Lastwagens:
1944 wird das Fahrzeug innerhalb der Gesundheitsdirektion (zu der auch die Sanität gehört) dem Stadtärztlichen Dienst zugeteilt. Die Sanität Zürich besorgt weiterhin in den Werkstätten den Unterhalt des Fahrzeuges.
197 ? Ausmusterung und letztes Tätigkeitsgebiet innerhalb der Gesundheitsdirektion (Transporte für Freibad-Anlagen und Spitäler).
Nach der Ausmusterung wird der Lastwagen an die „Zentrale Motoreinkaufsstelle“ zurückgegeben, welche durch die VBZ betrieben wird. Der damalige Vizedirektor der VBZ remisierte den wertvollen historischen Lastwagen in der ehemaligen Busgarage Oerlikon, um ihn als Museumsfahrzeug zu erhalten (Bild oben)
2015 Der ehemalige Desinfektion Lastwagen der Sanität Zürich wird dem FBW-Museum Wetzikon überlassen.
Schriftliche Quellen
Dieter Glatz, „Der Lastwagen Stadt Zürich 3“
50 Jahre Sanität
1893-1943
Geschäftsberichte des
Stadtrates Zürich 1925-1968
Dissertation Th.
Frauenfelder, Sanität 1893 – 1994
Tiemann, Sven: FBW Club
Fahrzeugsammlung, Illnau 2015
Biegger,
Jürg:
FBW
Fahrzeuglexikon 1 (1919-1942), Uster 2003
Bildquellen
Röllin Willi / FBW–Club: Männedorf 2015
Tiemann Sven H. / FBW–Club: Männedorf 2015
Unser Lastwägeli hatte einen Gastauftritt in der SRF Serie “Frieden”. Damit wurde u.A. die Laborausrüstung für den deutschen Chemiker in die Fabrik gebracht.